Warum wir bei Parodontitis einen Keimtest durchführen

Einleitung: Die Bedeutung der Parodontitis-Diagnose

Parodontitis zählt zu den häufigsten Erkrankungen im Mundraum und kann unbehandelt zu gravierendem Zahnverlust führen. Die Entzündung des Zahnhalteapparates wird durch spezifische Bakterien verursacht, die sich in tiefen Zahnfleischtaschen ansiedeln. Um eine effektive Therapie zu gewährleisten, ist es heute Standard, bei Parodontitis einen Keimtest durchzuführen.

Was ist Parodontitis?

Parodontitis ist eine chronische Entzündung des Zahnhalteapparates, die das Zahnfleisch, den Knochen und die Fasern, welche die Zähne im Kiefer verankern, betrifft. Sie entsteht durch bakterielle Infektionen, die zu einer Zerstörung der Gewebe führen. Anfangs sind die Symptome oft unauffällig, weshalb die Erkrankung häufig erst in fortgeschrittenem Stadium erkannt wird.

Ursachen der Parodontitis

  • Ansammlung von Plaque und Zahnstein
  • Bestimmte bakterielle Erreger
  • Ungenügende Mundhygiene
  • Rauchen und andere Risikofaktoren
  • Genetische Veranlagung

Symptome und Folgen

Typische Symptome sind Zahnfleischbluten, Zahnfleischrückgang, Mundgeruch und im schlimmsten Fall Zahnlockerungen. Die Folge einer unbehandelten Parodontitis ist oft der Verlust von Zähnen.

Was ist ein Keimtest bei Parodontitis?

Ein Keimtest, auch mikrobiologische Diagnostik genannt, ist eine Untersuchung zur Identifikation der spezifischen Bakterien, die die Parodontitis verursachen. Dabei werden Proben aus den Zahnfleischtaschen entnommen und im Labor analysiert. Ziel ist es, das genaue bakterielle Profil zu bestimmen, um die Behandlung individuell anzupassen.

Wie wird der Keimtest durchgeführt?

  • Entnahme von Zahnfleischtaschen-Proben mit sterilen Sonden
  • Versand der Proben an ein spezialisiertes Labor
  • Analyse mittels molekularbiologischer Methoden (z.B. PCR)
  • Erstellung eines individuellen Befundes

Warum ist der Keimtest bei Parodontitis so wichtig?

Die mikrobielle Zusammensetzung der Parodontitis-Bakterien kann von Patient zu Patient stark variieren. Ein Keimtest ermöglicht eine präzise Identifikation der krankheitsverursachenden Erreger. Daraus ergeben sich mehrere Vorteile:

1. Gezielte Therapie statt Allgemeinbehandlung

Herkömmliche Behandlungen basieren oft auf einer allgemein gehaltenen Antibiotikagabe. Durch die Kenntnis der genauen Bakterien kann die Medikation gezielt und wirksam eingesetzt werden, was Resistenzbildungen reduziert und Nebenwirkungen vermeidet.

2. Bestimmung der Antibiotika-Resistenz

Der Keimtest kann zeigen, gegen welche Antibiotika die Bakterien resistent sind. So wird eine ineffektive Behandlung vermieden und die Heilungschancen steigen.

3. Monitoring des Behandlungserfolgs

Nach der Therapie kann der Keimtest wiederholt werden, um zu überprüfen, ob die schädlichen Bakterien erfolgreich beseitigt wurden. Dies hilft, Rückfälle frühzeitig zu erkennen.

4. Individuelle Risikoeinschätzung

Einige Bakterienarten sind aggressiver und führen schneller zu Gewebezerstörung. Die Kenntnis des bakteriellen Profils unterstützt die Einschätzung des individuellen Krankheitsverlaufs.

Welche Keime werden beim Parodontitis-Keimtest untersucht?

Die wichtigsten Erreger, die typischerweise untersucht werden, sind:

  • Porphyromonas gingivalis
  • Tannerella forsythia
  • Treponema denticola
  • Aggregatibacter actinomycetemcomitans
  • Fusobacterium nucleatum

Diese Keime sind eng mit der Entstehung und Progression der Parodontitis verbunden.

Wie beeinflusst der Keimtest die Behandlung der Parodontitis?

Die Therapie der Parodontitis umfasst mehrere Stufen: mechanische Reinigung, chirurgische Maßnahmen und gegebenenfalls antibiotische Therapie. Mit den Ergebnissen des Keimtests kann die Behandlung gezielt optimiert werden.

Mechanische Therapie

Die gründliche Entfernung von Plaque und Zahnstein ist die Basis. Der Keimtest unterstützt die Entscheidung, ob zusätzlich eine systemische Antibiotikatherapie nötig ist.

Antibiotische Therapie

Wurde ein Keimtest durchgeführt, kann das Antibiotikum gezielt nach den Ergebnissen ausgewählt werden, um die wirksamsten Wirkstoffe einzusetzen und Resistenzen zu vermeiden.

Langzeitkontrolle

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen mit Keimtests ermöglichen eine nachhaltige Parodontitis-Behandlung und verhindern Rückfälle.

Wann ist ein Keimtest besonders empfehlenswert?

  • Bei schwerer oder aggressiver Parodontitis
  • Wenn herkömmliche Therapie nicht den gewünschten Erfolg bringt
  • Bei Patienten mit Risikofaktoren wie Rauchen oder Diabetes
  • Bei Verdacht auf Antibiotika-Resistenzen
  • Zur individuellen Anpassung der Langzeittherapie

Wie bereiten wir Sie auf den Keimtest vor?

Vor der Entnahme der Proben sollten Sie mindestens 12 Stunden keine Mundspülungen oder Antibiotika verwenden. Auch das Zähneputzen unmittelbar vor dem Test sollte vermieden werden, um die Ergebnisse nicht zu verfälschen. Wir informieren Sie ausführlich über die notwendigen Schritte.

Fazit: Der Keimtest als Schlüssel zur erfolgreichen Parodontitis-Therapie

Ein Keimtest bei Parodontitis bietet eine präzise Diagnostik, mit der die Therapie individuell und effektiv gestaltet werden kann. Er minimiert Risiken wie Antibiotika-Resistenzen und erhöht die Erfolgschancen deutlich. Gerade bei schweren Verläufen oder Rückfällen ist der Keimtest ein unverzichtbares Instrument, um die Entzündung nachhaltig zu kontrollieren und Ihre Zahngesundheit zu erhalten.

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ÜBER DEN AUTOR

Sebastian Kohlstetter Zahnarzt

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